Plötzlich musste ich weinen..
Unglaublich aber wahr - ein Zahn hat mich letztens tatsächlich zum weinen gebracht. Und nicht, weil es bei mir weh getan hat. Nein! Mein Sohn hat seinen ersten Zahn verloren und dieser Moment brachte mich zu verstehen, wie schnell alles vergeht. Der Kleine wird groß - die Zähne fallen aus, die Einschulung steht vor der Tür und die Selbständigkeit meines Kindes macht mir manchmal sogar Angst. Natürlich habe ich nicht Angst, dass er groß wird. Das gehört zum Leben und zur gesunden Entwicklung eines Kindes. Aber weniger gebraucht oder vom Kind verlangt zu werden kann für eine Mama ziemlich schmerzhaft sein. Anderseits fangen wir gerade einen neuen Lebensabschnitt an. Er sucht seine Klamotten selber aus (auch, wenn es nicht immer perfekt aussieht ;-)), putzt sich die Zähne alleine und passt auf seine Schwester auf damit ich schnell was kochen kann. Außerdem schreibt er die ersten Wörter, kennt alle Buchstaben und rechnet 2 + 3 wie ein Weltmeister. Ja, ich bin stolz auf ihn. Mein Baby ist kein Baby mehr - er ist ein cooler Junge, der immer mehr weiß, was er will und sich täglich versucht durchzusetzen.
Sätze wie "ich muss immer machen, was du willst" und "ich will noch nicht ins Bett gehen" gehören aber auch zum Alltag. Er schaut immer, wie weit er gehen kann und ich versuche den richtigen Balance zu finden zwischen streng und locker zu sein. Ich möchte ihn zu nichts zwingen aber trotzdem muss ich ihm als Mutter zeigen, wer bei uns "noch" der Chef ist. Ich möchte, dass er versteht, warum viele Sachen nicht gehen und er einiges noch nicht alleine entscheiden darf. Und vor allem, darf er nicht vergessen, dass er trotzdem noch 5 ist und uns, auch, wenn wir wissen, dass es am Ende nicht geht, nicht um die Finger wickeln kann.
Alles, was ich nur möchte, ist eine gute Mutter zu sein. Und unsere Kinder immer unterstützen. Egal, was sie machen oder werden möchten - wir werden immer da sein. Momentan ist Fussball sehr gefragt und er möchte unbedingt Fußballer werden. Er trainiert in seiner Verein 2 mal die Woche und geht am Wochenende ganz stolz mit seinen Freunden zu den Fußball Turnieren. Oder das so bleibt, wissen wir alle nicht. Ich wollte als Kind auch Zahnärztin, Psychologin und Model werden. Am Ende habe ich Journalismus studiert. Und wir wissen auch, dass alle Jungs entweder Polizist, Feuerwehrmann oder Fußballer werden wollen. Er hat noch einen sehr langen Weg vor sich. Und einiges wird sich ab der Einschulung verändern. Aber eins bleibt immer wie gehabt und sicher: für mich wird er immer mein kleiner Junge bleiben. Tja, und das ist genau das, was ich bei meiner Mama eine Zeit lang immer gehasst habe aber heute endlich mal gut verstehen kann, weil ich selber Mutter bin. Unsere Kinder werden für uns nie groß... Und das ist gut so. 1 Kommentar
So lange habe ich nicht mehr geschrieben. Und das definitiv nicht, weil ich keine Lust dazu habe. Die Wahrheit ist, dass ich das Gefühl habe keine Zeit mehr übrig zu haben. Der Tag geht an mir zu schnell vorbei und die Nacht ist leider zu kurz. Viele Sachen bleiben liegen und einiges wird dabei vergessen. Immer wieder erinnere ich mich an was anderes, was ich eine Weile lang einfach so aus meinem Kopf gelöscht habe. Briefe werden nicht geöffnet, Termine vergessen und mein Bürotisch mutiert langsam zu einem Monsterberg. Tja, meine Mama Alltag wird immer voller, hektischer und chaotischer... 
Und wieder mal ist das Jahr um. Letzte Weihnachten war ich noch schwanger. Dieses Jahr feiern wir Heiligabend mit einem fast einjährigen Mädchen und einem Vorschulkind. Erst durch die Kinder merkt man wie schnell die zeit vergeht!
Es ist nicht immer alles einfach gewesen und einiges überraschendes ist passiert. Aber so ist das Leben - es überrascht uns ständig. Genau wie die Kinder - von ihnen lernen wir am meisten. Sie sind ehrlich und direkt ohne jemanden zu verletzen. Sie schenken liebe mit einem einzigen Lächeln. Sie bringen uns dazu Kräfte zu entwickeln, die wir eigentlich nur Superman zutrauen würden. Sie testen uns, sie Vertrauen uns und sie lernen ebenfalls von uns. Es ist ein geben und nehmen,bei dem wir am Ende die größten Gewinner sind.
